Hospiz- und Palliativarbeit
Vortrag von Hildegard Burger und Sandra Rupp
Eine weitere Veranstaltung unter dem Motto „Himmel und Erde“ fand letzte Woche im Alten Amtshaus statt: Hildegard Burger und Sandra Rupp berichteten über ihre Arbeit und den Alltag im Hospiz Johannes in Sigmaringen bzw. im Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst des Landkreises Sigmaringen.
Theresia Michelberger vom SozialPunkt begrüßte die anwesenden Zuhörer und ging darauf ein, dass Krankheit und Sterben als Gesprächsthema aus der Tabu-Ecke geholt und wieder in der Mitte der Gesellschaft platziert werden. Das passte auch zur Aussage von Hildegard Burger (Leiterin des Hospiz Johannes), die darauf hinwies, dass das Hospiz Johannes in Sigmaringen auch geographisch mittig im Leben platziert sei: Zwischen Kirche, Kindergarten und Pflegeheim habe es einen zentralen Platz im Gemeindeleben. In den ersten zwei Jahren wurden dort über 200 Gäste – ein schwerstkranker Mensch wird im Haus als Gast wahrgenommen – zwischen 28 und 93 Jahren betreut. Im weiteren Verlauf Ihres Vortrages ging Frau Burger auf die Aufnahmevoraussetzungen ein, auf Kosten und zu stellende Anträge, auf die hausärztliche Versorgung sowie auf den Alltag in einem Hospiz und die grundsätzlichen Werte dort. Diese Tätigkeiten werden von 24 hauptamtlichen und qualifizierten Mitarbeitern getragen, aber auch fast ebenso viele Ehrenamtlichen ergänzen das Team und kümmern sich um das Wohl der Menschen im Hospiz. Getreu dem Leitspruch „Den Tagen mehr Leben geben“ bietet das Haus auch verschiedene Veranstaltungen für die Gäste und ihre Angehörigen an, z.B. Konzerte oder Kindernachmittage.
Sandra Rupp vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Sigmaringen kümmert sich ebenfalls um schwer erkrankte Menschen und ihre Familien. Im Gegensatz zum Hospiz gehen Sie und Ihre beiden Mitarbeiterinnen sowie 17 ehrenamtlich Tätige allerdings zu den Familien nach Hause. Sie kümmern sich um Familien, in denen ein Kind oder auch ein Elternteil schwer erkrankt ist. Und dies auch bereits ab dem Zeitpunkt der Diagnose. So ist es durchaus möglich und auch Realität, dass der Kinder- und Jugendhospizdienst eine Familie über Jahre begleitet und unterstützt. Vor diesem Hintergrund ist auch das Selbstverständnis als Lebensbegleitung verständlich. Die Hauptaufgabe – da sein und Zeit schenken – hat viele Gesichter: Als Spielepartner, Hausaufgabenhilfe, als Gesprächspartner oder Organisator treten die Ehrenamtlichen in Erscheinung. Darüber hinaus bietet der Dienst auch Gruppenangebote z.B. für trauernde Grundschulkinder oder jung Verwitwete an. Abgerundet wird das Angebot durch Ganztagsaktionen und Begegnungsmöglichkeiten. Alle Angebote des Kinder- und Jugendhospizdienstes sind für die betreuten Familien kostenfrei und werden ausschließlich durch Spenden finanziert!
Der Förderverein bedankt sich herzlich bei Frau Burger und Frau Rupp, dass sie sich an diesem Abend Zeit genommen haben und mit ihren interessanten und berührenden Vorträgen Einblicke in eine sensible Lebenssituation gewährt haben!
Am Dienstag, 8. Oktober, fand die Hauptversammlung zum ersten Mal im Alten Amtshaus statt. Patrick Remensperger begrüßte als Sprecher der Vorstandschaft die zahlreich gekommenen Mitglieder und resümierte die vergangenen zwei Vereinsjahre. Hier hob er insbesondere den Führungswechsel hervor: Das 2022 neu zusammen gefundene Vorstandsteam war vor die herausfordernde Aufgabe gestellt, sich in dieser neuen Formation zu organisieren und zusammenzuwachsen. Aber vor allem galt es, die von Franz Ott hinterlassenen großen Fußstapfen zu füllen und weiterzugehen. In diese Übergangszeit fiel auch der Umzug der SozialPunkt-Räume. Bis auf die Bürotätigkeiten finden die laufenden Veranstaltungen mittlerweile im neuen Gemeinschaftsraum im Alten Amtshaus gegenüber der Kirche statt. Dass der Umzug in dieses schöne wieder aufgebaute Haus ein Segen war und ist, wurde in der Versammlung mehrmals freudig erwähnt. Durch diese neue Örtlichkeit gewinnt die Arbeit des Fördervereins an Präsenz und Attraktivität. Dies lässt sich auch anhand steigender Teilnehmerzahlen, z.B. beim Cafétreff oder beim Schwätzle, belegen.
Im weiteren Verlauf der Versammlung berichtete Theresia Michelberger (Leiterin des SozialPunkt-Büros) von den bewährten und auch neu eingeführten Veranstaltungsformaten. Die in der Coronazeit entstandene Lücke konnte der Verein schnell hinter sich lassen, an die Vor-Coronazeit anknüpfen und steigende Besucher- und Interessenzahlen vermelden. So wurden wegen der erhöhten Nachfrage mittlerweile auch weitere Tische und Stühle geordert, um allen Besuchern einen Sitzplatz bieten zu können.
Nach dem Bericht der Kassiererin Veronika Rothmund konnte Kassenprüfer Werner Schmid ihr eine einwandfreie Kassenführung bestätigen. Bürgermeister Peter Rainer übernahm die einstimmig beschlossene Entlastung der Vorstandschaft und bestätigte seinerseits, dass die Göge reich sei: Reich an engagierten Menschen, die ein gelingendes Sozialleben in der Gemeinde möglich machen.
Wahlen
Im Mittelpunkt der Hauptversammlung standen die turnusmäßig anstehenden Wahlen. So wurden folgende Personen in die geschäftsführende Vorstandschaft gewählt:
Theresia Michelberger, Veronika Rothmund, Adelheid Herbst, Herbert Knobelspieß und Martin Reck (beide als Abgesandte des Gemeinderats), Eugen Feyrer und Sonja König (beide als Abgesandte des Kirchengemeinderats), Patrick Remensperger und Marion Rapp.
Die erweiterte Vorstandschaft (Beisitzer) setzt sich nun wie folgt zusammen:
Pfarrer Jürgen Brummwinkel, Bürgermeister Peter Rainer, Maria Brotzer-Hanke, Margret Schlegel, Luitgard Löffler, Siegfried Längle, Cornelia Zimmermann-Weltz, Werner Schmid und Dr. Norbert Schreiber. Neu hinzugekommen sind Sandra Rothmund und Miriam Heinzler. Die Sitze der Landjugend und der ev. Kirche sind momentan nicht besetzt. Ausgeschieden sind Franz Ott und Renate Weiner.
Satzungsänderung und Anträge
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Satzungsänderung dahingehend, dass die Hilfe für Flüchtlinge in den Satzungszweck aufgenommen wurde sowie die Regelungen zu einer Ehrenmitgliedschaft. Dem eingegangenen Antrag zur Durchführung eines Jugendhearings im Alten Amtshaus wurde zugestimmt. Abgelehnt wurde jedoch der Antrag zu einer verbindlichen Konzeptionierung der gemeinwesensorientierten Arbeit für die Wohnanlage sowie deren Umsetzung.
Verabschiedungen
Peter Löffler, der als Abgesandter des Gemeindrats in die Vorstandschaft kam, war in den letzten zwei Jahren als Sprecher des Vorstandsteams tätig. Nach seinem Rückzug aus dem Gemeinderat ist er nun auch nicht mehr Teil der geschäftsführenden Vorstandschaft. Patrick Remensperger und Theresia Michelberger sprachen ihm für seinen Einsatz ihren Dank aus – insbesondere für die Führungsübernahme des damals neu zusammen gekommenen Vorstandsteams – und überreichten ihm dafür ein Präsent.
Ebenfalls großer Dank gebührt Bürgermeister Peter Rainer. In seiner Amtszeit hat er die Arbeit des Fördervereins und auch der Stiftung stets wohlwollend begleitet und sich engagiert dafür eingesetzt, beidem eine solide und zukunftsträchtige Basis zu verschaffen. Seine Unterstützung verschaffte dem Verein die notwendige Beinfreiheit, Vorhaben und Angebote unkompliziert und gelingend umzusetzen.
Franz Ott, der die Stiftung, den Förderverein und deren Arbeit begründet, entwickelt und mit sehr großem Einsatz vorangetrieben und umgesetzt hat und stets neue Ideen eingebracht hat, wurde zum Abschied mit einem Birnbaum beschenkt. Dieser sei, so Patrick Remensperger, ein bisschen wie Franz Ott: Schatten spendend, Früchte bringend und selbst im Sturm fest verwurzelt. Franz Ott ließ es sich nicht nehmen, dem Birnbaum scherzhaft auch noch die Eigenschaft „knorrig“ zuzuschreiben. Mit seinem Namen und seiner Person hat er die Tätigkeiten des Vereins geprägt und eine Einrichtung geschaffen, die zum Wohle vieler Bürgerinnen und Bürger tätig ist. Dies ist für die Gemeinde ein unschätzbarer Gewinn und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität in der Göge bei.
Ausblick
Theresia Michelberger, die die Fäden des SozialPunktes in der Hand hält, gab einen Ausblick über die kommenden Wochen und Monate. So wird es in der Themenreihe „Himmel und Erde“ weitere Vorträge sowie eine Friedhofsführung geben. Die Singspatzen – unter der Führung von Lucia Reck und Sandra Deppler – werden den Gemeinschaftsraum bei ihren Proben mit ihren Stimmen erfüllen und auch das weihnachtliche Krippenspiel wird darin eingeübt. Ebenfalls neu im Alten Amtshaus wird ein Kurs für Jugendliche in Erster Hilfe sein: Wie können Kinder und Jugendliche reagieren, wenn es zu Unfällen und Verletzungen in ihrem Alltag kommt, z.B. beim Spielen oder Klettern.
Im Anschluss an die Hauptversammlung war noch Zeit für einen lockeren Austausch.
Nach einer langen Zeit der Vorfreude war es soweit: Wir konnten die Einweihung unserer neuen Räumlichkeiten im »Alten Amtshaus« feiern!
In den Räumen des »Alten Amtshauses«, gegenüber der Kirche, haben wir eine neue Heimat gefunden. Herr Karl-Josef Stehle hat dieses in der Geschichte Hohentengens verankerte Gebäude sehr geschmackvoll und mit viel Liebe zum Detail wieder aufgebaut. Dass wir nun darin arbeiten dürfen, erfüllt uns mit großer Freude und verschafft unserem Beitrag für ein gelingendes Gemeindeleben neue Perspektiven.
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SozialPunkt Göge
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Tel. 07572 4958810
E-Mail: buero@sozialpunkt-goege.de
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